Austausch mit Berliner Koordinator*innen für Kinderarmutsprävention

Artikel vom 07.08.2024

Austausch mit Berliner Koordinator*innen für Kinderarmutsprävention

Kurz vor den Sommerferien trafen wir uns mit den Koordinator*innen für Kinderarmutsprävention der Berliner Bezirke Neukölln, Steglitz-Zehlendorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Reinickendorf und Lichtenberg. In erster Linie ging es dabei um das gegenseitige Kennenlernen, die Schwerpunkte unserer jeweiligen Arbeit unter den unterschiedlichen Rahmen- und Förderbedingungen.


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Ein wichtiges Thema bei unserem Fachaustausch war die Notwendigkeit einer strukturellen Versorgung der Familien, Kinder und Jugendlichen für eine Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Insbesondere das Thema der kostenfreien Mittagsversorgung an Kitas und Schulen war und ist aktuell – sowohl im Land Berlin als auch bei uns in Brandenburg. Das Land Berlin hatte 2019 das kostenfreie Mittagessen für Grundschüler*innen eingeführt. Einsparungen im Landeshaushalt stellen dieses Mittel, das die Versorgung der Kinder sicherte und Familien entlastete, seit diesem Jahr aufgrund des Berliner Haushaltslochs in Frage. Ein Umstand, den die Berliner Koordinator*innen mit Sorge verfolgen. Denn Essen ist nicht nur Grundversorgung, sondern ganz wesentlich auch Bildung, darin waren wir uns bei unserem Treffen einig. Auch in Brandenburg ist die Finanzierung des Mittagessens für Kinder und Jugendliche ein Thema, dass Familien umtreibt.

Die Verlängerung des Kostendeckels für das Mittagessen an Potsdam Schulen um ein weiteres Schuljahr, die durch die Stadtverordneten im Juli verabschiedet wurde, ist begrüßenswert. Dennoch ist es für die Familien in Potsdam eine besondere Herausforderungen, für die Finanzierung des Mittagessens ihrer Kinder an Kitas und Schulen in Vorleistung gehen zu müssen, da die Bearbeitungszeiten der Anträge auf Bildung und Teilhabe (BuT) sehr lang sind. Neun Monate und mehr sind hierbei leider keine Seltenheit, wie wir aus unserer täglichen Beratungspraxis für die Familien wissen.

Das aus Bundesmitteln finanzierte Bildungs- und Teilhabepaket beinhaltet die Kostenübernahme für das Mittagessen der Kinder aus einkommensschwachen Familien. Doch in der Realität der Familien bedeutet diese ein zusätzliches Antragsprozedere. Eine lange Bearbeitungszeit, wie in Potsdam, fordert von den Familien für diesen Zeitraum in finanzielle Vorleistung für die Mittagsversorgung ihrer Kinder an den Kitas und Schulen ab. Das ist jedoch selbst bei einer Preisdeckelung auf 3,90 Euro pro Mittagessen für Familien mit knappen oder gar keinen finanziellen Ressourcen nur schwer oder gar nicht leistbar.

Daher teilen wir die Sorge der Berliner Koordinator*innen für Kinderarmutsprävention, dass die Einstellung der kostenfreien Mittagsversorgung für Grundschulkinder im Land Berlin ein Schritt wäre, der insbesondere Kinder aus einkommensschwachen Familien nachhaltig negativ treffen würde und unterstützen die Brandenburger Volksinitiative „Schule satt!“, die sich für eine kostenfreie und gesunde Mahlzeit an Grundschulen in Brandenburg einsetzt. An verschiedenen Stellen des AWO Bezirksverband Potsdam

Wir danken den Berliner Koordinator*innen für ihren Besuch und den wichtigen Austausch, den wir auch zukünftig fortführen wollen.

Unterschriftenlisten der Volksinitiative "Schule satt!" liegen hier aus:

 
AWO Bezirksverband Potsdam e.V. (Geschäftsstelle)
Neuendorfer Straße 39b
14480 Potsdam
FAX +49 331 73041780
vasb@njb-cbgfqnz.qr
AWO Büro KINDER(ar)MUT
Babelsberger Str. 12
Bahnhofspassagen, 5. OG, Westturm
14473 Potsdam
ohreb-xvaqrezhg@njb-cbgfqnz.qr
Grundschule Marie Juchacz
In der Feldmark 28
14476 Potsdam
FAX +49 331 96782330
tehaqfpuhyr.tbyz@njb-cbgfqnz.qr
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