Das Netzwerk AWO Büro KINDER(ar)MUT ist in Potsdam aktiv und arbeitet eng mit den Pädagog*innen in Kitas und Schulen, in Jugendclubs und Beratungsstellen, mit Familien und Unterstützer*innen zusammen. Es hat die Bedarfe von Kindern, Jugendlichen und deren Familien im Blick, die in Armut leben oder von Armut bedroht sind. Seit der Corona-Pandemie und vor allem durch die hohe Inflation nimmt die Zahl von armutsbedrohten Familien deutlich zu. Beengtes Wohnen, wenig Geld für gesundes Essen, Bildung, Hobbies oder Urlaub und nur geringe Chancen auf gesellschaftlichen Aufstieg sind die Folge. Ein Ausstieg aus dieser Spirale ist nur möglich, wenn alle Kinder die gleichen Startbedingungen und damit die gleichen Bildungschancen unabhängig von ihrem Elternhaus bekommen.
So beteiligte sich die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt in den vergangenen Wochen an einem Aufruf mehrerer Träger, die die teils hohen Preise für das Schulessen kritisierten. Viele Eltern hatten ihre Kinder daraufhin vom Schulessen abgemeldet. “In Potsdam hungern Kinder? Das kann nicht sein. Aber es ist so! Die Begriffe Kinder und Armut gehören einfach nicht zusammen“, sagte André Saborowski vom Vorstand des AWO Bezirksverbandes Potsdam. Deshalb müsse die Kinderarmut in Potsdam und bundesweit abgeschafft werden. Es gehe um Netzwerke, die sich bilden und Strukturen, die verändert werden müssten. „Es ist wichtig, dass wir aus dem Säulendenken herauskommen. Schule ist nicht nur Schule, sondern ein Lebensort, an dem die Kinder jeden Tag sind. Hier müssen multiprofessionelle Teams sein, die die Kinder unterstützen können“, sagte Saborowski. „Die Sicht auf die Kinder ist entscheidend.“