Zuvor gab es noch einen kleinen Rundgang zum Behandlungszimmer in der AWO Kita Kinderland, wo sich die Mediziner mit dem AWO Büro KINDER(ar)MUT die Räume teilen. Sie böten die kostenlose, medizinische Versorgung, „wir bekommen aber auch ganz viel zurück“, sagte Angelica Jacob. Mehrheitlich betreuten sie Kinder mit Migrationsgeschichte. „Wir bekommen Einblicke in die Familien, die sehr offen und bescheiden sind, Vertrauen fassen – das ist ein Geschenk.“ Unterstützt werden Ärztin und Arzt von Krankenschwestern, die sie auch schon viele Jahre ehrenamtlich begleiten und die Idee hatten, sie als „Ehrenamt des Monats“ der Staatskanzlei vorzuschlagen.
Offiziell sind die 74-jährige Jacob und der 80-jährige Herrmann schon längst im Ruhestand. Kurz nach Renteneintritt vor knapp zehn Jahren machten sie nahtlos weiter – allerdings ehrenamtlich – zunächst in den Gemeinschaftsunterkünften von Geflüchteten und seit 2018 mit ihrer Kinderarzt-Sprechstunde. Im AWO Geflüchteten-Heim am Brauhausberg entstand auch die Verbindung zur Potsdamer Arbeiterwohlfahrt. „Das passte sehr gut: Gesehen, gesagt, gemacht“, schilderte die AWO Vorstandsvorsitzende, Angela Schweers, das erste Zusammentreffen.