Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dietmar Woidke,
seit mehr als zehn Jahren engagiert sich der AWO Bezirksverband Potsdam e. V. dafür, dass an den öffentlichen Schulen wie in vielen europäischen Ländern Schulgesundheitsfachkräfte etabliert werden. Seit 2017 sind im Rahmen des Modellprojektes Schulgesundheitsfachkräfte an ausgesuchten Modellschulen im Einsatz. Die aktuell 27 Modellschulen mit insgesamt 18 Schulgesundheitsfachkräften liegen in den sechs Landkreisen Elbe-Elster, Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Barnim, und Ostprignitz-Ruppin sowie in den kreisfreien Städten Cottbus, Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder). Die Fachkräfte sind bei Verletzungen oder Erkrankungen zur Stelle, beraten in Gesundheitsfragen von der richtigen Ernährung bis zu ausreichender Bewegung, unterstützen die Kinder- und Jugendgesundheitsdienste der Kommunen und betreuen chronisch kranke Kinder an den Schulen. Außerdem haben sie ein Netzwerk zu lokalen Akteuren im Gesundheits- und Bildungsbereich aufgebaut. Sie sind Ansprechpartner und Vertrauensperson für die Kinder und Jugendlichen, für die Lehrerschaft und die Eltern geworden.
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Sehr deutlich weist Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann von der Herthie School Berlin mit folgendem Zitat auf die Bedeutung der Schulgesundheitsfachkräfte hin: „Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie wichtig Schulgesundheitspflege ist, dann hat ihn die Corona Pandemie geliefert: Nur ein körperlich und psychisch gesundes Kind kann schulische Leistungen erbringen. Nur in Kooperation mit Schulgesundheitsfachkräften können sich Lehrkräfte auf ihre unterrichtliche Arbeit konzentrieren“. Prof. Dr. Dr. h.c. Hurrelmann zog dieses Fazit auf unserem Online-Symposium im Rahmen des Modellprojektes im Juni 2021.
Mittlerweile liegen Ihnen eine große Anzahl von Briefen und Stellungnahmen, u.a. vom Landeselternrat Brandenburg und der GEW Brandenburg, von der Deutschen Diabetes Gesellschaft, der Deutschen Diabetes-Hilfe, der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege vor, die alle gemeinsam den Erhalt der 18 Schulgesundheitsfachkräfte im Land fordern.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, nehmen Sie die Forderungen und Stellungnahmen ernst und leisten Sie mit der Entscheidung zur Weiterbeschäftigung der 18 Schulgesundheitsfachkräfte im Land Brandenburg einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und die Unterstützung der Eltern und der Lehrkräfte an den Modellschulen! Noch ist Zeit dafür. Sorgen Sie dafür, dass die Netzwerke, die in den Modellregionen aufgebaut wurden, nicht zerschlagen werden und weiterhin einen wichtigen Beitrag im Schulbereich leisten können.
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