Kinder und Jugendliche aus armen Familien haben wenig Spielraum. Die Lebenslage armer Kinder unterscheidet sich nicht nur durch eine mangelnde Grundversorgung, sondern durch weniger allgemeine und altersgemäße Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten in der Freizeit, beim Sport oder im kulturellen Bereich. Sie lernen kein Instrument, gehen nicht auf Partys oder können nicht in einem Sportverein eintreten. Die besonders in der Entwicklung eines Menschen wichtige Teilhabe, das Sich-Ausprobieren wird ihnen verwehrt.
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Mit der Umstellung von der Sozialhilfe, die proaktiv Menschen in besonderen schwierigen Lebenslagen unterstützte, auf das sogenannte Hartz-IV-System wurde ein System der Armut geschaffen und verfestigt, in dem auch viele Kinder gefangen sind.
Ein Beispiel unter vielen: Für die Mitgliedschaft im Sportverein, Besuche von Kino, Disko und Theater oder Unterricht in der Musikschule sieht der Regelsatz für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren einen monatlichen Betrag von 43, 92 Euro und für Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren von nur 34,74 Euro vor.
Wahl der Freizeitvergnügen stark eingeschränkt
Damit lassen sich keine großen Sprünge machen. Während der Vereinsbeitrag für Fußballer*innen und Laufsport mit 10 bis 12 Euro erschwinglich ist, wird es für Freunde des Kampfsport mit bis zu 50 Euro im Monat eng. Wer ein Instrument lernen möchte, zahlt für eine Stunde Unterricht 120 Euro. Kinokarten oder Eintritte in die Schwimmhalle oder das Stadion liegen zwischen 7 und 30 Euro. Es wird deutlich, dass mit dem oben genannten Regelsatz die Wahl der Freizeitvergnügen stark eingeschränkt und manches Hobby sogar unmöglich ist.
Monatlicher Beitrag für Sportvereine: zwischen 10 und 50 Euro
Eintritt Schwimmhalle: 7 Euro
Kinoticket 12 bis 15 Euro
Wir werden in den kommenden Tagen weitere Beispiele bringen, die aufzeigen, dass sich die Regelsätze nicht an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientieren und an der Realität vorbeigehen. Wir fordern ein Umdenken: Weg von der Kontroll- und Abwehrpraxis der Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit, zurück zu einem echten sozialen Wohlfahrtsstaat, in dem den Menschen solidarisch und unbürokratisch die Unterstützung zukommt, die sie zur Bewältigung ihrer persönlichen Notlage brauchen. Gegen Kinderarmut, für echte Chancengleichheit.
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14.08.2020 17:01
Mit einer Spende über 3350 Euro unterstützt der Potsdamer Laufclub e.V. (PLC) das Büro Kindermut vom AWO Bezirksverband Potsdam e.V.. Einen symbolischen Scheck über die Summe ...
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