Im Gespräch wurde deutlich, dass sich die oftmals sehr angespannte Situation für Familien mit geringem Einkommen nicht erst seit der Corona-Pandemie verschärft hat. Sie kam durch die Pandemie jedoch noch deutlicher zum Vorschein. „Es braucht dringend eine personelle und örtliche Aufstockung von Beratungsangeboten und Anlaufstellen, an die sich Familien wenden können. Diese Anlaufstellen braucht es in allen Stadtteilen, um die Familien niedrigschwellig erreichen zu können“, sagte Franziska Löffler, Leiterin des AWO Büro KINDER(ar)MUT. Oftmals werde die Unterstützung sehr kurzfristig benötigt. Familien können nicht monatelang auf einen Termin warten. Sie brauchen zeitnah Unterstützung.
Kinderarmut ist kein Einzelfall. Jedes fünfte Kind in Deutschland und auch in Brandenburg ist von Armut bedroht, wie unter anderem der Kinderarmutsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) festgestellt hat.
Viele Probleme könnten bereits im Vorfeld abgemildert oder gar verhindert werden, wenn die Familien mehr Möglichkeiten hätten, Berater*innen zu familienunterstützenden Leistungen aufzusuchen, so Doreen Gierke, die für das AWO Büro KINDER(ar)MUT und als Kiez-Kita-Sozialarbeiter*in beim AWO Bezirksverband Potsdam e.V. tätig ist. Die Familien brauchen Beratung, Information, Unterstützung bei Antragstellungen oder dem Formulieren von Widersprüchen.“