21 Potsdamer Mädchen und Jungen aus einkommensschwachen Familien haben mit Hilfe der „Wellenreiter“ bisher das Schwimmen gelernt. Diese Zwischenbilanz zogen die Projektinitiatoren – das Büro KINDER(ar)MUT des AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V. sowie die Bäderlandschaft Potsdam (BLP) – anlässlich des einjährigen Bestehens des Projektes „Wellenreiter - Schwimmpat/innen für Potsdamer Kinder“.
Franziska Löffler, Leiterin des Büros KINDER(ar)MUT sagte: „Das gemeinsame Projekt hat bisher sehr gut funktioniert. Wir konnten damit einer Reihe von Vorschulkindern, Erstklässlern, aber auch zwei 13- bzw. 14-jährigen die Teilnahme an Schwimmkursen finanzieren. Diese Kinder und Jugendlichen konnten durch ihren persönlichen Lernerfolg mehr Selbstbewusstsein und Sicherheit im Wasser erlangen. Die Gesamtzahl ist umso erfreulicher, weil bedingt durch Corona mehrere Monate überhaupt keine Schwimmkurse angeboten werden konnten. Es gibt aber noch viel Bedarf und wir freuen uns, dass wir das Projekt gemeinsam fortsetzen werden.“
Das Projekt richtet sich an Eltern, die sich für ihre Kinder wünschen, dass sie schwimmen können, aber nicht das Geld haben, um einen solchen Kurs zu bezahlen. Die Kinder werden in reguläre Kurse eingegliedert, es gibt keine speziellen „Wellenreiter“-Kurse. Franziska Löffler: „Schon mit einer Spende von 110 Euro kann man dafür sorgen, dass ein Kind schwimmen lernt.“
BLP-Geschäftsführerin Ute Sello hatte im vergangenen Jahr die Beweggründe erläutert: „Unser Badpersonal hat viel Kontakt zu Lehrern, Eltern und Kindern. Unser Eindruck aus vielen Gesprächen und Beobachtungen, auch in der Sommersaison in den Strandbädern, zeigt uns, dass hier Handlungsbedarf besteht. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die nicht schwimmen können, ist stark angestiegen. Es ist aber wichtig, dass alle Kinder frühzeitig und unter professioneller Anleitung schwimmen lernen.“ Dass solch ein Projekt weiterhin wichtig ist, zeigt die traurige Statistik: Im Jahr 2019 sind laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) in Deutschland 417 Menschen ertrunken, davon waren 58 Kinder und Jugendliche.